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Autor/UrheberHeymann-Wentzel, Cordula
TitelDas Stern'sche Konservatorium der Musik in Berlin. Rekonstruktion einer verdrängten Geschichte.
Quelle(2014)
PDF als Volltext kostenfreie Datei
Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; Monographie
SchlagwörterJulius-Stern-Institut; Musik; Ausbildung; Juden; Eigentum
AbstractDas Stern'sche Konservatorium der Musik zu Berlin ist das älteste Konservatorium der Stadt, welches 1850 mit privaten Mitteln gegründet wurde und 86 Jahre in dieser privaten Form neben der Königlichen Hochschule für ausübende Tonkunst und vielen anderen großen und kleinen privaten Musikinstitutionen bestand. Auf die politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Umbrüche reagierte das Unternehmen flexibel und sicherte damit sein Bestehen. Unzählige Musikerinnen und Musiker aus allen Teilen der Welt haben hier ihre Ausbildung erhalten und den Ruf des Stern'schen Konservatoriums verbreitet. In Verbindung mit dem Stern'schen Gesangverein und dem Stern'schen Orchesterverein hat es das Musikleben der Stadt entscheidend geprägt, musikgeschichtliche Entwicklungen beschleunigt und Musiker aus den verschiedensten Bereichen miteinander in Verbindung gebracht. Trotz dieser enormen Bedeutung war seine Geschichte bisher nur unzureichend erforscht. Die Rekonstruktion der Geschichte des Stern'schen Konservatoriums stellte aufgrund der Lückenhaftigkeit der überlieferten Quellen eine besondere Herausforderung dar. Anders als bei Institutionen in staatlicher Trägerschaft fanden sich Quellen weniger in öffentlichen Archiven als vielmehr in privaten Nachlässen. Daran zeigt sich die enge Verflechtung der Überlieferungsgeschichte einer privaten Institution mit den Biografien der Personen, die es geleitet haben. Eine methodische Entscheidung war es, die Geschichte dieses Instituts nicht als die eines Wirtschaftsunternehmen zu erzählen, sondern über die Personen einen Blick auf die Institution zu bekommen und dabei Anregungen aus der Genderforschung aufzunehmen. Es ist es tatsächlich historiografisches Neuland, Institutionengeschichte so eng mit Biografik zu verknüpfen. Eine weitere Besonderheit ist, dass alle drei Besitzerfamilien jüdisch waren. Die Zeit des Nationalsozialismus hat die Überlieferungslage deshalb noch zusätzlich verschlechtert. Orientiert an den Methoden aus der Biografik speziell weiblicher Lebensläufe, habe ich für diese Arbeit eine der Materiallage angepasste Darstellungsmethode entwickelt, der das Konzept der "gebrochenen Chronologie" zugrunde liegt: Es gibt zwei Stränge der Darstellung (PHASEN und ASPEKTE), die durch Ziffern und Buchstaben kenntlich gemacht sind und unterschiedlichen Strukturprinzipien gehorchen. Hinzu kommen biografische Exkurse zu den Leitungspersönlichkeiten. Der eine Erzählstrang aus chronologischen Kapiteln (PHASEN) beschreibt jeweils eine zeitlich eingegrenzte Epoche in der der Quellenlage entsprechend möglichen Form, manchmal auch nur einzelne Aspekte daraus. Dabei wird der Fokus auf die jeweiligen Leiter beziehungsweise Besitzer des Konservatoriums und auf die von ihnen in den einzelnen Entwicklungsphasen umgesetzten Konzepte gerichtet. Daneben werden – sozusagen vertikal – an vernetzbaren Stellen thematische Achsen eingezogen (ASPEKTE), die sich überblicksartig speziellen Einzelthemen widmen. Diese betreffen jeweils die Gesamtentwicklung des Konservatoriums und verfolgen die Entwicklung eines Teilbereichs durch die unterschiedlichen Epochen hindurch. Durch das Geflecht aus diesen zwei Erzählsträngen, sozusagen synchronen und diachronen Perspektiven, können die Überlieferungslücken als weiße Flächen im Hintergrund sichtbar bleiben. Diese Arbeit über das Stern'sche Konservatorium versteht sich als Beitrag zur Institutionsgeschichte, angesiedelt an der Grenze zwischen Geschichts-, Musik- und Erziehungswissenschaft, verpflichtet sowohl der Regionalgeschichtsschreibung wie der Biografieforschung. Sie nimmt die Besonderheiten eines privaten Ausbildungsinstitutes in den Blick, legt verschiedene Überlieferungsschichten frei und bestimmt die spezifische Bedeutung des Stern'schen Konservatoriums im Kontext der Institutionalisierung von Musikausbildung. ; The Stern Conservatory of Music in Berlin (Sternsch'sches Konservatorium der Musik zu Berlin) that was founded in 1850 with private funds, is the oldest conservatory of the city and has existed in this private form, alongside the Royal Academy of music and Performing arts (Königliche Hochschule für ausübende Tonkunst), and many other large and small private music institutions, for 86 years. The institution has thereby secured its existence by responding flexibly in the light of political, economic, social and cultural changes. Countless musicians from all over the world have received their training here and have gone on to spread the reputation of the Stern Conservatory. It has moreover in conjunction with the Stern Choral Society (Stern'scher Gesangverein) and the Stern Orchestra Association (Stern'scher Orchesterverein), decisively shaped the musical life of the city, accelerated music history developments and brought musicians together from varied areas. In spite of this enormous importance, its history has hitherto been insufficiently researched. The reconstruction of the history of the Stern Conservatory constitutes a special challenge, on account of the fragmentary nature of the surviving primary sources. Unlike in the case of institutions under state auspices, primary sources tend to be found less in public archives, but rather in private estates. This reflects the close interweavement of the history of the private institution with the biographies of those who have managed it. A methodological decision was to this end made not to recount the history of this institution from the perspective of a commercial enterprise, but rather to provide for a view of the institution based on individuals and thereby further ideas drawn from gender research. The extremely close linking of the institutional history with biographies actually pertains to historiographical new territory. A further special feature is that all three proprietor families were Jewish. The period of National Socialism has as such narrowed the selection of primary sources that have survived from the relevant time period even further. The concept of "broken chronology" that is oriented on methods drawn from biographies, which are specifically female resumes, is the underlying basis for the material adapted representation method that I have developed for this work: There are two strands of representation (PHASES and ASPECTS), which are made identifiable through digits and letters, and are based on different structural principles. The strands moreover also involve biographical digressions with regard to the leading personalities. The narrative strand that pertains to the chronological chapters (PHASES), describes in each case a time-localized epoch, possibly in a form that corresponds to the location of the source, or even in some case only to some aspects of the latter. The focus is thereby directed on the respective director or else proprietor of the conservatory and the various individual development phases of the concepts he has implemented. This is in what one can regard as a vertical sense, done alongside with the involvement of thematic axes which are drawn at locations that are capable of being interlinked (ASPECTS), and are thereby dedicated to providing an overview on specific individual issues. The latter in each case relate to the overall development of the conservatory and follow the development of a partial section through the different epochs. The interweavement of these two narrative strands, which can be regarded as synchronic and diachronic perspectives, make it possible to view the gaps in the primary sources, as white areas that remain visible in the background. This work on the Stern Conservatory, which is categorized as structured on the border line between history, music and science education, is regarded as a contribution to the history of the institution that thereby involves both the obligation to conduct regional historiography as well as biographical research. It focuses on the peculiarities of a private training institution, exposes the different layers of the primary sources and specifies the particular significance of the Stern Conservatory within the framework of the institutionalization of music education.
Anmerkungenurn:nbn:de:kobv:b170-7972
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