Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Ito, Toshiko |
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Titel | Ein Ansatz zur Förderung der selbstständigen und differenzierten Reflexion? Zur Leistungsfähigkeit der japanischen Schulbücher für das Sonderlehrfach "Moral". |
Quelle | Aus: Becker, Janina (Hrsg.); Tribukait, Maren (Hrsg.); Weich, Andreas (Hrsg.): Transformationen der Leistung in Schule und Bildungsmedien. Göttingen: V&R unipress (2023) S. 343-359
PDF als Volltext |
Reihe | Bildungsmedienforschung. 154 |
Beigaben | Literaturangaben S. 358-359 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
ISBN | 978-3-7370-1643-8; 978-3-8471-1643-1 |
Schlagwörter | Leistungsgesellschaft; Schule; Lehrmittel; Schulbuch; Ethische Erziehung; Moral; Leistung; Japan |
Abstract | Das Lehrfach "Moralkunde", das bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs ein Zentralfach der japanischen Lehrpläne gewesen war, verschwand 1945. Nach dem Ende der amerikanischen Besatzung wurde zwar zur Förderung der schulischen Moralerziehung eine wöchentliche "Moral-Stunde" eingerichtet, dies aber nicht als Lehrfach, sondern bloß als Aktivität. Als Reaktion auf das Problem des Mobbings in Schulen kehrte "Moral" 2018 jedoch als Sonderlehrfach an die Grundschule zurück. Diese Rückkehr ist versehen mit dem explizit formulierten neuen Ideal, die Lernenden zu befähigen, durch eigenständiges Denken und gemeinsames Diskutieren moralische Wertvorstellungen auf ihr eigenes Leben zu beziehen und differenziert zu reflektieren. Das neue Sonderlehrfach Moral distanziert sich damit vom alten Lehrfach Moralkunde und dessen problematischer Tendenz zur Indoktrination. Der vorliegende Aufsatz stützt sich auf die Auffassung, dass die Aufgabe des Ethikunterrichts und vergleichbarer Schulfächer in der Vermittlung von drei ethisch-moralischen Teilkompetenzen - Erwerb von Grundkenntnissen, Urteils- und Handlungsentwurfskompetenz - besteht, und diskutiert, inwiefern das neue Sonderlehrfach Moral im Unterschied zum alten Lehrfach Moralkunde über das Vermitteln von Grundkenntnissen hinaus die Urteils- und Handlungsentwurfskompetenz fördert. Am Beispiel eines Lesematerials in Schulbüchern für das Sonderlehrfach Moral wird untersucht, ob und inwieweit die neuen Moralschulbücher die von ihnen erwartete Leistung in Hinsicht auf das neue Ideal auch wirklich erbringen, also das lernförderliche Potenzial haben, Schülerinnen und Schüler zur Reflexion von Moralvorstellungen anzuregen. Ausgehend von der Schulbuchanalyse diskutiert der Aufsatz abschließend die Hindernisse, die die Leistungsfähigkeit der Schulbücher in Hinblick auf die Anregung zur Reflexion mindern. |
Erfasst von | Leibniz-Institut für Bildungsmedien | Georg-Eckert-Institut (GEI), Braunschweig |
Update | 2024/1 |