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Autor/inBönte, Julia Katharina
TitelFörderung des Klassenführungswissens mittels inszenierter Unterrichtsvideovignetten mit Fokus auf nonverbale Klassenführungskomponenten.
QuelleDuisburg; Essen: Universität Duisburg-Essen (2023), 196 S.
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Dissertation, Universität Duisburg-Essen, 2022.
BeigabenLiteraturangaben
Sprachedeutsch
Dokumenttyponline; Monographie
DOI10.17185/duepublico/77381
URNurn:nbn:de:hbz:465-20230329-112326-3
SchlagwörterNonverbale Kommunikation; Lehrerbildung; Lehrerverhalten; Kooperatives Lernen; Unterrichtsorganisation; Dissertation; Wissensmanagement
AbstractEine frühzeitige Förderung der Lehrkräfteexpertise ist in Anbetracht vielfältiger Anforderungen an Lehrkräfte besonders bedeutsam (Kopmann & Zeinz, 2016; Lehr, 2014; Mayer et al., 2017). Die Klassenführung als eine zentrale Komponente des pädagogisch-psychologischen Professionswissens von Lehrkräften (z. B. Baumert & Kunter, 2006; Voss, Kunina-Habenicht, Hoehne & Kunter, 2015) ist aufgrund ihrer vielfältigen Potenziale für gelungenen, möglichst lernförderlichen und dabei belastungsarmen Unterricht maßgeblich von Bedeutung (Hattie, 2009, 2015; Helmke & Schrader, 2010; König & Pflanzl, 2016). Studien zeigen u. a. positive Zusammenhänge gelungener Klassenführung mit dem Wohlbefinden von Lehrkräften (Dicke et al., 2014), der Schülerleistung (Lenske et al., 2016) sowie dem situativen Interesse (Lenske, Wirth & Leutner, 2017). Es scheint daher besonders bedeutsam, eine gelungene Klassenführung bereits frühzeitig zu fördern. Das konditional-prozedurale (handlungsbezogene) Wissen ist dabei u. a. für die professionelle Wahrnehmung klassenführungsrelevanter Unterrichtsaspekte und die Klassenführungsperformanz besonders bedeutsam (König & Kramer, 2016; Kramer et al., 2017), wird jedoch in der universitären Phase der Lehrkräftebildung bislang wenig adressiert (Baer et al., 2011; Petzold-Rudolph, 2018). Insbesondere nonverbale Klassenführungskomponenten könnten für eine gelungene Klassenführung dienlich sein (u. a. Gröschner, 2007; Kosinár, 2012). Sie wurden trotz der Bedeutsamkeit der nonverbalen Kommunikationskomponenten für Kommunikations- und Interaktionsprozesse (Burgoon, Buller & Woodall, 1996; Mehrabian, 1968; Patterson & Manusov, 2006) sowie für Unterrichtsprozesse (z. B. Burroughs, 2007; Lakin, Jefferis, Cheng & Chartrand, 2003; Maulana et al., 2012; Zuckerman, 2007) bislang selten isoliert beforscht. Die Vorteile von videobasierten Trainingssettings für die Lehrkräfteexpertiseförderung, z. B. zur Verbesserung der professionellen Wahrnehmung oder der Selbstwirksamkeitserwartung, wurden empirisch bereits umfassend belegt (z. B. Borko, Koellner, Jacobs & Saego, 2011; Gold, Hellermann & Holodynski, 2017; Sherin & van Es, 2009; Steffensky et al., 2015). Inszenierte Videos bieten dabei besondere Vorteile (Fokussierte Darstellung, Komplexitätsreduktion der multikomplexen Unterrichtssituation, Darstellung von kritischen Unterrichtsereignissen; Gartmeier, 2014; Piwowar, Barth, Ophardt & Thiel, 2018). Die vorliegende Dissertation schließt in fünf Studien an die Befunde zur Relevanz des konditional-prozeduralen Wissens (König et al., 2014; König & Kramer, 2016), zu Potenzialen nonverbaler Kommunikation im Unterricht (u. a. Burroughs, 2007; Lakin, Jefferis, Cheng & Chartrand, 2003) und zum Mehrwert von - insbesondere inszenierten - Videos zur Lehrkräfteexpertiseförderung (Gartmeier, 2014; Piwowar et al., 2018) an und erweitert diese (1) in Hinblick auf lernförderliche Eigenschaften von speziell zum Themenschwerpunkt Klassenführung entwickelten inszenierten Unterrichtsvideovignetten mit besonderem Fokus auf nonverbale Klassenführungskomponenten, (2) um ein neu entwickeltes Testinstrument, die sog. Nonverbal Classroom Management Scale (NCMS) zur Erfassung des konditional-prozeduralen Wissens über nonverbale Klassenführungskomponenten sowie (3) um Evaluationsstudien mit Fokus auf die Trainierbarkeit und Messung nonverbaler Klassenführungskomponenten. Die inszenierten Unterrichtsvideovignetten, die NCMS und die videobasierten Klassenführungstrainingsvarianten wurden in der universitären Phase der Lehrkräftebildung in unterschiedlichen Studien eingesetzt. Als vorbereitende Maßnahme wurden inszenierte Unterrichtsvideovignetten zum Schwerpunkt Klassenführung für die Primar- und die Sekundarstufe I entwickelt, welche die zentralen Strategien eines ausgewählten holistischen Klassenführungsansatzes - dem Linzer Konzept der Klassenführung (LKK, Lenske & Mayr, 2015) - abbilden sollten. Die Videovignetten werden im Rahmen von Studie ? bezüglich ihrer Eigenschaften für den Einsatz in Klassenführungstrainings getestet, darunter die Sensitivität und Spezifität bzgl. des korrekten Erkennens der in den Videovignetten intendierten Klassenführungsstrategien und nonverbalen Klassenführungskomponenten, die Sensitivität bzgl. des Beurteilens der intendierten Strategien und Komponenten als (eher) gelungen oder (eher) kritisch sowie die empfundene Authentizität, Immersion und Resonanz bei der Videobetrachtung durch Noviz*innen und praktizierende Lehrkräfte. Die Ergebnisse deuten auf hinreichende bis zufriedenstellende Ergebnisse hinsichtlich Sensitivität und Spezifität hin. Die Prüfung von Gruppenunterschieden zwischen Noviz*innen und praktizierenden Lehrkräften ergibt bis auf die Sensitivität bzgl. des Beurteilens der nonverbalen Klassenführungskomponenten keine signifikanten Unterschiede. Gruppenübergreifend zeigen sich zudem eine hohe empfundene Authentizität, Resonanz und Immersion, die als lernförderliche Voraussetzungen gelten (Deci & Ryan, 1985; Seidel et al., 2011). In Studie ? werden die Videovignetten erstmalig in einem videobasierten Klassenführungstraining im Masterlehramtsstudium eingesetzt und in Hinblick auf ihre Lernwirksamkeit zur Förderung des deklarativen und des allgemeinen konditional-prozeduralen Klassenführungswissens hin untersucht. Dabei zeigt sich erwartungskonform eine signifikante Wissenssteigerung des allgemeinen konditional-prozeduralen Klassenführungswissens, nicht jedoch des deklarativen Klassenführungswissens. Im Anschluss an die Videovignettenevaluation wird der Konzeptionsprozess der NCMS, einer Skala zur Messung des Wissens über nonverbale Klassenführungskomponenten, dargestellt. Die NCMS wird in Studien ? und ?? in ersten Analysen in Hinblick auf ihre Testgüte untersucht. Insgesamt zeigen Item- und Skalenanalysen zufriedenstellende psychometrische Kennwerte. Auch ist die Modellierung der Daten auf Basis der Klassenführungskategorien des LKK (Beziehungsförderung, Unterrichtsgestaltung und Kontrolle) als ein- und zweidimensionales Modell (NVBeziehungUnterricht vs. NVKontrolle) möglich. In Studie ? erfolgt schließlich die Untersuchung der Förderung des konditional-prozeduralen Klassenführungswissens mit Fokus auf nonverbale Klassenführungskomponenten mittels eines Trainings unter Einsatz der entwickelten Videovignetten. Die Befunde weisen auf einen Wissenszuwachs im konditional-prozeduralen Wissen über nonverbale Klassenführungskomponenten hin, nicht jedoch im allgemeinen konditional-prozeduralen Klassenführungswissen. Zur Überprüfung einer potenziellen Steigerung des Lernerfolgs wurden zwei Trainingsvarianten unter Darbietung der Videos mit Ton und (vorläufig) ohne Ton verglichen, um durch Minimierung eines potenziellen unattended-speech-Effekts den Wissenserwerb zu erleichtern (Salamé & Baddeley, 1982). Der Vergleich der beiden Trainingsvarianten zeigt jedoch keine signifikanten Unterschiede. Insgesamt weisen die Befunde der vorliegenden Arbeit darauf hin, dass die Förderung des konditional-prozeduralen Wissens über nonverbale Klassenführungskomponenten durch dessen reliable und valide Erfassung sowie dessen Trainierbarkeit mittels inszenierter Unterrichtsvideovignetten möglich ist. Sie liefert außerdem weiterführende Erkenntnisse zur Entwicklung lernförderlicher inszenierter Unterrichtsvideos, um eine frühzeitige Förderung der Klassenführungsexpertise zu ermöglichen und damit zu einer Verbesserung der Lehrkräftebildung beizutragen. (Orig.).
Erfasst vonDeutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main
Update2023/1
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