Vom situationalen Interesse zum Lernerfolg: Lesegeschichten im Chemieunterricht der Sekundarstufe I.

Autor/inn/en	Reschke, Tim; Koenen, Jenna; Sumfleth, Elke
Titel	Vom situationalen Interesse zum Lernerfolg: Lesegeschichten im Chemieunterricht der Sekundarstufe I. Paralleltitel: Situational Interest and Its Influence on Students' Content Knowledge: The Use of Narrative Texts in Chemistry Lessons.
Quelle	In: Zeitschrift für Didaktik der Naturwissenschaften, 26 (2020) 1, S. 191-206Infoseite zur Zeitschrift PDF als Volltext kostenfreie Datei Link als defekt meldenVerfügbarkeit
Sprache	deutsch
Dokumenttyp	online; Zeitschriftenaufsatz
ISSN	2197-988X
DOI	10.1007/s40573-020-00120-z
Schlagwörter	Sekundarstufe I; Fachwissen; Lernerfolg; Interesse; Chemieunterricht; Erzählung; Geschlechtsspezifik
Abstract	Schülerinnen und Schüler zeigen im Fach Chemie häufig Defizite im Fachwissen und gleichzeitig ein geringes Fachinteresse. Eine vermehrte Anregung des situationalen Interesses könnte einen ersten Schritt in Richtung einer positiven Entwicklung des Fachinteresses sein. Eine Möglichkeit hierzu bieten Lernmaterialien in Form von chemiebezogenen Lesegeschichten. Allerdings mangelt es an empirischen Studien zur Wirkung solcher Texte auf das situationale Interesse und den Lernerfolg. Darüber hinaus fehlt ein Vergleich mit anderen Textarten wie dem Sachtext, der meist vorkommenden Textart in Chemieschulbüchern. Im Rahmen der vorliegenden Studie wurden daher verschiedene Lesegeschichten entwickelt und untersucht, inwieweit sich diese bei fachlich gleichen Inhalten in ihrer Wirkung von Sachtexten unterscheiden, und zwar im Hinblick auf das situationale Interesse und den Lernerfolg von Schülerinnen und Schülern. Die Ergebnisse zeigen, dass der Lernerfolg mit Lesegeschichten höher ist als der mit Sachtexten. Beim situationalen Interesse zeigen sich Geschlechtereffekte zugunsten der Mädchen, die stärker an der Lesegeschichte interessiert sind und dadurch länger mit dieser lernen als die Jungen. Insgesamt lässt sich für die Mädchen ein Modell hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen der jeweiligen Textart (mit Vorteilen für die Lesegeschichte), dem situationalen Interesse, der Lernzeit und dem Lernerfolg abbilden. Students show a lack in content knowledge and are often less interested in Chemistry. As it is well known that a permanent stimulation of situational interest can positively influence students' individual interest, learning materials (e.g. in form of narrative texts) may foster students' situational interest and increase students' knowledge. However, there is a lack of empirical studies concerning narrative texts in comparison to other text types like expository texts, which is the dominant form of schoolbook texts. Therefore, the purpose of this study is the development and evaluation of a narrative text to investigate the influence on the enhancement of students' domain-specific content knowledge and on the increase of their situational interest comparing to expository texts including the same learning content. Results of the study show that the group, which is learning with the narrative text, achieves a significant higher knowledge growth and has a higher situational interest than the group learning with the expository text. In addition, there are gender effects with regard to studying with the narrative text. Girls are more interested in the narrative text, rate the text more positively and spend more time with the text than boys. All in all, there is a valid model for girls showing a relation between the narrative text, situational interest, learning time and learning achievement.
Erfasst von	IPN - Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik an der Universität Kiel
Update	2021/2