Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Fuchs, Peter |
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Titel | Sind soziale Systeme sozial? Gefälligkeitsübersetzung: Are social systems social? |
Quelle | Aus: Balgo, Rolf (Hrsg.): Systemtheorie - eine hilfreiche Perspektive für Behinderung, Gesundheit und Soziales? Dokumentation der Fachtagung "Systemtheorie - eine hilfreiche Perspektive für Behinderung, Gesundheit und Soziales?" vom 29.-30.10.2009 der Abteilung Heilpädagogik Fakultät 5 - Diakonie, Gesundheit und Soziales der Fachhochschule Hannover. Hannover: Blumhardt (2010) S. 92-101 |
Reihe | Schriftenreihe der Fakultät V - Diakonie, Gesundheit und Soziales der Fachhochschule Hannover. 19 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
ISBN | 978-3-932011-83-2 |
Schlagwörter | Sinn; Forschungsmethode; Soziales System; Kommunikation; Psychischer Faktor; Soziale Beziehung; Systemtheorie; Soziologie; Behinderung; Konferenzschrift; Theorie; Luhmann, Niklas |
Abstract | Der Begriff "sozial" ist nach Meinung des Autors seltsam doppeldeutig: Er bezeichnet alltäglich ein schätzbares, moralisch gebotenes Verhalten, in der Soziologie hingegen eine genuine, nicht-psychische Realität, in der Kriege so gut vorkommen wie Fußballspiele oder Streetworking. Der Autor setzt sich in seinem Vortrag mit den Effekten dieser Ambiguität näher auseinander und verweist dabei auf den Begriff der "zwischenmenschlichen Interpenetration", mit dem Niklas Luhmann die Bedeutung von Menschen für Menschen einschließlich ihres Körpers beschreibt. Hinsichtlich der Frage, ob die Theorie sozialer Systeme auf die Behindertenpädagogik und somit auf die Bereiche des alltäglichen sozialen Lebens angewandt werden kann, führt er mehrere Beispiele an, die von schwerster geistiger Behinderung über Alzheimer Patienten im Endstadium bis hin zu schwer bewusstseinsgetrübten Menschen reichen. Seine leitende These ist, dass in solchen Fällen das Medium "Sinn" nicht mehr oder nur sehr eingeschränkt zur Verfügung steht. Das heißt nicht, dass diese Menschen "sinnlos" sind, sondern nur, dass sie in ihrer psychischen Operativität (das heißt der Organisation von Wahrnehmungen) den Sinn nur minimal oder rudimentär prozessieren und damit auch nicht das, was man gewöhnlich das "Selbst" nennt, stabilisieren können. Der Autor begründet ferner seine Auffassung, dass psychische Systeme eine soziale Interpretation von Hirnereignissen sind. (ICI2). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2012/1 |