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Lern-Sinn, Erfahrungslernen und Verstehen - Modellierung einer Kompetenz des naturwissenschaftlichen Versehens.
Quelle
Aus: Höttecke, Dietmar (Hrsg.): Entwicklung naturwissenschaftlichen Denkens zwischen Phänomen und Systematik. Jahrestagung in Dresden 2009.Münster: Lit Verl. (2010) S. 21-35Verfügbarkeit
Reihe
Gesellschaft für Didaktik der Chemie und Physik. 30; Jahrestagung / Gesellschaft für Didaktik der Chemie und Physik. 2009
Die Frage, wie naturwissenschaftliche Grundbildung gefördert werden könne, ist in den vergangenen 10 Jahren deutlich ins Zentrum der naturwissenschaftlichen Fachdidaktik gerückt. Im Rahmen des fachdidaktischen Diskurses wird sie eng auf den Kompetenzbegriff bezogen. Damit muss in der Didaktik der Naturwissenschaft nicht nur der Begriff der Kompetenz, sondern auch der Begriff der Bildung intensiver reflektiert werden. Im Vortrag wird eine bildungstheoretische Position begründet, in der Bildungsprozesse durch das Erfahren und Verstehen naturwissenschaftlicher Phänomene beschrieben werden. Grundlage dieses Konzepts sind die Begriffe des Erfahrungslernens (Combe/Gebhard) und des "Verstehen-Lehrens"(Wagenschein). Mittels dieser beiden Begriffe wird ein Modell naturwissenschaftlichen Unterrichts skizziert, das auf ein normatives Kompetenzmodell bezogen wird. Durch weitere theoretische Überlegungen und qualitative empirische Hinweise soll dieses Kompetenzmodell gestützt werden. Der Begriff des Erfahrungslernens nimmt eine zentrale Stellung ein: Es zeigt sich, dass wir beim Erfahrungslernen nicht von universalistischen, sondern individuell differierenden und sachlich heterogenen Bildungsprozessen der Lernenden ausgehen müssen. Damit bewegt sich das Kompetenzmodell zum Erfahrungslernen und "Verstehen-Lehren" im Traditionsstrom eines reformulierten Genetischen Strukturalismus, der sich als Weiterentwicklung einer Entwicklungspsychologie Piagetschen Typs versteht. Auf dieser theoretischen Grundlage reiht sich das Konzept Erfahrungslernen und "Verstehen-Lehren" in eine phänomenologisch verstandene Didaktik der Naturwissenschaften ein, die den eigenen Sinn der Schülerinnen und Schüler für ihr Lernen, d.h den "Lernsinn" der Subjekte (Wellensiek) ins Zentrum rückt. Der angelsächsisch geprägte Begriff der Scientific Literacy erfährt damit eine (kontinentaleuropäische) bildungstheoretische Reformulierung.
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978-3-643-10585-1
Rehm, Markus: Lern-Sinn, Erfahrungslernen und Verstehen - Modellierung einer Kompetenz des naturwissenschaftlichen Versehens. .
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