Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Winkler, Michael |
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Titel | S' Lebbe iss doch, wie's iss. Unterschicht, Kultur und soziale Arbeit. Eine andere Geschichte. Gefälligkeitsübersetzung: Life is how it is. Underclass, culture and social work. A different story. |
Quelle | Aus: Halfmann, Jost (Hrsg.); Rohbeck, Johannes (Hrsg.): Zwei Kulturen der Wissenschaft - revisited. Weilerswist: Velbrück Wissenschaft (2007) S. 102-133 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
ISBN | 978-3-938808-31-3 |
Schlagwörter | Kultur; Soziales Milieu; Aktivierung; Armut; Neokonservatismus; Neoliberalismus; Sozialinvestition; Sozialpolitik; Humankapital; Arbeitslosigkeit; Arbeitsmarktpolitik; Sozialpädagogik; Intervention; Unterschicht; Jugendlicher; Deutschland |
Abstract | Die Pointe im Ansatz der "neuen Intellektuellen" mit der These von der "neuen Unterschicht" besteht für den Autor darin, sozialstrukturelle Analysen, die auf dem Schichten- und Klassenmodell beruhen, mit Befunden und Überlegungen zu verbinden, welche sich auf kulturelle Phänomene und Aktivitäten beziehen. Die neu entdeckte "untere Klasse" zeichnet demnach eine kulturelle Deprivation aus, welche sie aber - das ergibt sich unvermeidlich aus der Übernahme des Individualisierungstheorems - selbst zu verantworten hat. Dies führt in das "neue Retrodeutsch", das kein "Schönreden" erlaubt und "nackte Wahrheiten" ausspricht: "Arbeitsunwillig, geistig verkümmert und anspruchslos, kulturell unmotiviert und sich selbst in Armut fangend, dick, krank, faul und gefräßig" werden die jugendlichen Mediennutzer bezeichnet, die nicht in der Lage sind, sich zu "motivieren" und "aufzuraffen". Die neue Unterklasse braucht demnach das Kuratel, die schützende und treibende Hand (Fordern und Fördern), die sie zwinge, Bildungsanstrengungen zu unternehmen. So feiert für den Autor das alte quid pro quo fröhliche Urstände, bei welchem die soziale Lage den Betroffenen als Resultat eigener Minderleistung zugeschrieben und angerechnet wird. Nachdem der sorgende Staat abhanden gekommen ist, der Wohlfahrtsstaat liberalisiert und zum Kontrollstaat für die Abweichenden und Armen geworden ist, sollen die Bürger (Zivilgesellschaft) das Geschäft der Aufsicht in die Hand nehmen. Als "Generation Reform" machen sie sich zur Aufgabe, den unteren Schichten das nötige "Humankapital" zuzuführen. (ICA2). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2008/1 |