Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/inn/en | Götz, Maya; Lemish, Dafna |
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Titel | "Ich bin eine Elfe". Die Fantasien der Mädchen und ihre Medienspuren. |
Quelle | Aus: Götz, Maya (Hrsg.): Mit Pokémon in Harry Potters Welt. Medien in den Fantasien von Kindern. München: kopaed (2006) S. 181-206 |
Reihe | Edition TelevIZIon |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
ISBN | 3-938028-72-6 |
Schlagwörter | Fantasie; Traum; Geschlechtsspezifische Sozialisation; Geschlechterrolle; Medien; Kind; Geschlecht; Studie; Mädchen |
Abstract | Die Fantasien der Mädchen als "nur" harmonisch und beziehungsorientiert zu beschreiben trifft zwar eine auffallend häufig wiederkehrende Tendenz, die Bandbreite der empirischen Vielfalt deckt sie aber nicht ab. Dennoch, so legen die Ergebnisse nahe, bleiben viele in der Imagination und Artikulation ihrer Fantasiewelten dicht an den tradierten Kennzeichen geschlechterspezifischer Sozialisation. Hier liegt die Frage nahe, welche Bedeutung in diesem Rahmen den Medien zukomme. Mädchen gehen mit dem Angebot, das ihnen zur Verfügung steht, konstruktiv um. Dabei nehmen sie nur selten das gesamte Medienszenario mit Setting, Figuren und Geschichte, sondern nur Teile. Hintergrund sind u. a. die in Medien marginalisiert und stereotyp dargestellten Frauen- und Mädchenfiguren. Mädchen gehen mit dieser Tatsache um, indem sie weniger aus den Medien übernehmen, die männlichen Helden einfach weglassen und eigene Figuren erfinden. Dabei kommen sie zu fast feministischen Figuren wie der Osterhasenfrau, greifen aber zugleich bestimmte Medienfiguren immer wieder auf, etwa die Fee oder auch die Prinzessin. Den rettenden Prinzen nehmen sie in ihre Fantasie jedoch nicht mit. Insgesamt, so legen die Ergebnisse nahe, können Mädchen mit dem symbolischen Material der Medien nur bedingt etwas für ihre Tagträume anfangen. Sie brechen sich kleine Teile heraus, ersetzen die Figuren oder bauen aus mehreren Versatzstücken etwas Neues. Mädchen kennen und wissen um Geschlechterrollen, folgen zumeist geschlechterspezifischer Sozialisation, nehmen sich jedoch nur die Momente heraus, in denen sie sich als machtvoll und stark denken können. In einigen Fällen kann dies auch bedeuten, Distanzierung und Gegenlesarten zu entwickeln, in anderen, sich rigoros dessen zu entledigen, was den eigenen Wünschen und der eigenen Handlungsmächtigkeit widerspricht. (DIPF/Orig.). |
Erfasst von | DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Frankfurt am Main |
Update | 2008/4 |