Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/inn/en | Kunczik, Michael; Zipfel, Astrid |
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Titel | Medien und Gewalt: der aktuelle Forschungsstand. Gefälligkeitsübersetzung: Media and violence: the current state of research. |
Quelle | Aus: Niesyto, Horst (Hrsg.); Rath, Matthias (Hrsg.); Sowa, Hubert (Hrsg.): Medienkritik heute. Grundlagen, Beispiele und Praxisfelder. München: KoPäd Verl. (2006) S. 145-165 |
Reihe | Medienpädagogik interdisziplinär. 5 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
ISBN | 978-3-938028-86-5 |
Schlagwörter | Aggression; Gewalt; Verhalten; Medien; Medienkompetenz; Kind; Lerntheorie; Methodik; Legitimation; Medienberuf; Problemgruppe; Theorie; Theorie-Praxis-Beziehung; Jugendlicher |
Abstract | Die Verfasser zeigen, dass sich der Forschungsstand zur Thematik Medien und Gewalt in den letzten Jahrzehnten deutlich gewandelt hat. Was es in den 1970er Jahren gab, waren abenteuerliche Überinterpretationen von Daten. Eine Vielzahl von Studien war ganz offensichtlich so angelegt, dass sie das jeweils erwünschte Ergebnis - sei es durch Mediengewalt bewirkte Aggressionssteigerung, Aggressionsreduktion oder Wirkungslosigkeit - zwangsläufig erbringen mussten. Auch heute weist die Forschung zum Thema "Medien und Gewalt" noch zahlreiche Mängel auf. Dennoch kann man feststellen, so die Autoren, dass die Kenntnisse über die Bedingungen, unter denen Mediengewalt Effekte v. a. auf Kinder und Jugendliche haben kann, inzwischen wesentlich größer geworden sind. Die These der Wirkungslosigkeit von Mediengewalt ist nicht länger haltbar und wird kaum noch vertreten. Aufgrund der vorliegenden Befunde besteht in der Forschung weitgehender Konsens, dass Mediengewalt negative Effekte (insbesondere hinsichtlich des Aufbaus bzw. der Stabilisierung violenter Persönlichkeitsstrukturen) haben kann, wenn bestimmte Randbedingungen vorliegen. Es ist zu vermuten, dass ein Zusammenhang zwischen dem Konsum medialer Gewaltdarstellungen und realem Aggressionsverhalten bei einzelnen Problemgruppen existiert. Es wird die These vertreten, dass beim Vorliegen entsprechender Randbedingungen Mediengewalt einen Beitrag zur Herausbildung violenter Persönlichkeiten liefern kann. Sie basiert auf der Annahme, dass die vielen im Feld erhaltenen sehr schwachen Beziehungen (Korrelationen), die für sich gesehen üblicherweise als Indikatoren für das Fehlen eines Zusammenhanges interpretiert werden, in ihrer Gesamtheit doch auf das Vorhandensein eines Zusammenhanges hindeuten. Das Argument lautet, dass eine im Schnitt recht schwache Beziehung für alle Probanden eines Samples für einige Probanden bzw. bestimmte Subpopulationen eine durchaus starke Beziehung bedeuten kann. (ICG2). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2008/3 |