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Autor/inNunner-Winkler, Gertrud
TitelZum Verständnis von Moral - Entwicklungen in der Kindheit.
QuelleAus: Fried, Lilian (Hrsg.): Das wissbegierige Kind. Neue Perspektiven in der Früh- und Elementarpädagogik. Weinheim; München: Juventa (2008) S. 101-118Verfügbarkeit 
ReihePädagogik der frühen Kindheit
Beigabengrafische Darstellungen
Sprachedeutsch
Dokumenttypgedruckt; Sammelwerksbeitrag
ISBN3-7799-1603-7; 978-3-7799-1603-1
SchlagwörterWissen; Bewusstsein; Kind; Lernprozess; Motivation; Moral; Norm; Forschungsstand; Entwicklung
AbstractDie Autorin beschäftigt sich mit der Frage, wie es um das Verständnis junger Kinder von Moral steht. Sie geht dabei von Kohlbergs Stufenmodell der Entwicklung des moralischen Bewusstseins aus, nach dem Kinder bis zu einem Alter von 10 Jahren glauben, Normen seien verbindlich, weil sie von Autoritäten gesetzt und mit Sanktionen ausgestattet sind. Weiter wird in dem Modell beschrieben, dass Kinder Normen befolgen, um Strafen zu vermeiden oder Vorteile zu erringen. Kritiker dieses Modells meinen, dass Kinder nicht allein durch Nutzenerwägung motiviert seien und auch uneigennützig und spontan handeln würden. Um das moralische Wissen und die moralische Motivation von Kindern zu untersuchen, wurde die Entwicklung des kindlichen Moralverständnisses im Kontext einer umfassenderen Längsschnittstudie mit ca. 200 Kindern im Alter von 4 bis 17 Jahren betrachtet. Es wurde mit Bildgeschichten und Tonbandaufzeichnungen bezüglich moralischer Konflikte gearbeitet. Ergebnis dieser Untersuchung war, dass Vorschulkinder bereits Normkenntnisse aufweisen (z.B. "Man darf nicht stehlen."). Sie kennen einfache moralische Normen, wobei ihr Normverständnis intrinsisch ist. Ältere Kinder hingegen weisen ein situationsspezifisches Normverständnis auf. Weiterhin wurde festgestellt, dass jüngere Kinder die Normübertretung nicht für bedeutsamer erachteten als die Bedürfnisbefriedigung (z.B. der Dieb, der die Süßigkeiten gestohlen hat, fühlt sich gut und lässt sie sich schmecken). Eine Erklärung wurde darin gefunden, dass Kinder erwarten, dass sich derjenige gut fühlen werde, der erfolgreich tut, was er will. Deshalb werden die Emotionszuschreibungen junger Kinder als Ausdruck der kindlichen Willensbestimmung gedeutet. Mit dem Alter nimmt jedoch die Zahl negativer Emotionsbeschreibungen zu einem hypothetischen Übeltäter zu, so dass die Zuschreibungen nicht länger eigene moralische Motivation anzeigen. Ältere Kinder geben also nicht mehr das als Antwort, was sie selbst fühlen, sondern das, was sie als moralisch angemessene Reaktion erachten. Diese Ergebnisse machen deutlich, dass die moralische Entwicklung als zweistufiger Lernprozess zu begreifen ist. Kinder erwerben schon früh ein Wissen über einfache Normen, die moralische Motivation erfolgt aber erst später in einem zweiten Lernprozess. Der Ausgangspunkt, dass moralisches Verständnis in zwei unterschiedlichen Lernprozessen erfolgt, führt auch zu der Annahme, dass unterschiedliche Lernmechanismen verwendet werden; zum einen wird moralisches Wissen durch direkte Unterweisung erworben, zum anderen lesen Kinder moralische Normen an ihrer sozialen Umwelt ab. Zudem machen Kinder Normen auch am Sprachgebrauch fest, also an der inhaltlichen Bedeutung von Begriffen und wie diese verwendet werden. (DIPF/Orig.).
Erfasst vonDIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Frankfurt am Main
Update2009/2
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