Literaturnachweis - Detailanzeige
Sonst. Personen | Gabriel, Ralph (Mitarb.) |
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Titel | Futur Exakt. Jugendkultur in Oranienburg zwischen rechtsextremer Gewalt und demokratischem Engagement. |
Quelle | Berlin: Schiler-Verl. (2004), 302 S. |
Reihe | Schriftenreihe Politik und Kultur. 6 |
Zusatzinformation | Rezension |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Monographie |
ISBN | 3-89930-074-2 |
Schlagwörter | Empirische Untersuchung; Jugendsoziologie; Demokratie; Politisches Engagement; Rechtsextremismus; Jugendkultur; Prävention; Brandenburg |
Abstract | In einer ueber zwei Jahre andauernden Feldforschung hat eine Studiengruppe des Otto-Suhr-Instituts der Freien Universitaet Berlin die Aktivitaeten im Alltag von Jugendlichen im Spannungsfeld zwischen rechtsextremer Gewalt und demokratischem Engagement in Oranienburg beobachtet. Im vorliegenden Forschungsbericht stellen Ralph Gabriel, Ingo Grastorf, Tanja Lakeit, Lisa Wandt und David Weyand das Phaenomen Rechtsextremismus, sein demokratiegefaehrdendes Potenzial und seine Auswirkungen auf das gesellschaftliche Klima bzw. auf die Kultur in der brandenburgischen Kleinstadt Oranienburg dar und analysieren sie. Im Mittelpunkt der Erhebungen stehen dabei die kulturellen Erscheinungsformen, die im Spannungsfeld zwischen rechtsextremer Gewalt und demokratischem Engagement zu beobachten waren. Da der Rechtsextremismus gerade in Ostdeutschland in der Jugendkultur besonders stark zum Ausdruck kommt, stand die Altersgruppe der 14- bis 23-Jaehrigen im Mittelpunkt dieser Untersuchung. Befragt und beobachtet wurden in den Jahren 2002 und 2003 Jugendliche aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Milieus bzw. Erwachsene, die unmittelbar auf diese Jugendkultur einwirken oder aufgrund ihrer gesellschaftlichen Stellung fuer die Jugendarbeit verantwortlich sind. Nach der Skizzierung des Konfliktfeldes zwischen Rechtsextremismus und pluralistischer Demokratie (1. Kapitel) wird in den nachfolgenden Kapiteln die historische Entwicklung der Stadt Oranienburg (Kap. 2), ehemals Standort der Konzentrationslager Oranienburg und Sachsenhausen, naeher beleuchtet sowie die Geschichte des Rechtsextremismus in Oranienburg und seiner Umgebung seit Mitte der 80er Jahre (3. Kap.) erlaeutert. Nach der Darstellung der rechtsextremen Erscheinungsformen und Szenen Oranienburgs (Kapitel 4) widmen sich die AutorInnen im 5. Kapitel den Beziehungen der rechtsextremen Szene zur "unpolitischen" Mehrheitsbevoelkerung. Im abschliessenden Kapitel 6 werden Buerger und offizielle Vertreter der Stadt und des Landkreises vorgestellt, die in verschiedenen gesellschaftlichen Kontexten der Stadt Oranienburg zusammenkommen und sich aktiv und praeventiv gegen den Rechtsextremismus stellen. Die AutorInnen sehen fuer Oranienburg, so ihr Fazit, ihre These bestaetigt, wonach sich rechtsextreme Erscheinungsformen in einer Gesellschaft nur dann dauerhaft etablieren koennen, wenn den rechtsextremen Gruppierungen in der Mehrheitsgesellschaft ein fruchtbarer Naehrboden geboten wird. In der Verweigerung einer offenen Auseinandersetzung mit rechtsextremen Erscheinungsformen durch die Oranienburger Stadtgesellschaft liegt letztlich der Grund, warum die Dynamik des Rechtsextremismus ungebrochen ist. (DJI/Sd). |
Erfasst von | Deutsches Jugendinstitut, München |
Update | 2005_(CD) |