Literaturnachweis - Detailanzeige
| Autor/in | Niedrig, Heinz |
|---|---|
| Titel | Auf dem Wege in eine andere Republik? |
| Quelle | In: Theorie und Praxis der sozialen Arbeit, 46 (1995) 10, S. 362-369 |
| Sprache | deutsch |
| Dokumenttyp | gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
| ISSN | 0342-2275 |
| Schlagwörter | Armut; Finanzierung; Sozialhilfe; Sozialpolitik; Versicherung; Sozialplanung; Sozialhilfe; Armut; Soziale Sicherung; Sozialplanung; Sozialpolitik; Finanzierung; Versicherung; Ökonomie; Sozial Benachteiligter |
| Abstract | Angriffe auf Systeme sozialer Sicherung haeufen sich in Analogie zur Gefaehrdung des Wirtschaftsstandortes Deutschland. Der Sozialstaat wird als nicht mehr finanzierbar angeklagt, wobei allerdings verschwiegen wird, dass die Sozialleistungsquote von 1982-94, trotz erheblichen Anstiegs der Notlagen, um 3% gesunken ist. Der groessere Anteil an Sozialleistungen wird ausserdem nicht vom Staat, sondern von Arbeitnehmern und -gebern in Form von Versicherungsleistungen finanziert. Als "Beispiele grundlegender Aushoehlung bisheriger sozialstaatlicher Grundprinzipien" kritisiert Heinz Niedrig zunaechst Regelbrueche elementarer Sozialprinzipien im Rahmen der Pflegeversicherung, Armut wird nicht durch Pflegebeduerftigkeit ueberwunden, ebenso bei der neuen Berechnung der Sozialhilfe-Regelsaetze, die vom Prinzip der Bedarfsdeckung abweicht, ausserdem durch Aufgabe der Partnerschaft zwischen oeffentlicher und freigemeinnuetziger Wohlfahrtspflege. Der bedingte Vorrang gemeinnuetziger Traeger wird "auf andere", d. h. vor allem kommerzielle Anbieter ausgeweitet. Rentenbeitraege von Versicherten der alten Bundeslaender wurden fuer sozialhilfeaehnliche Rentenzuschlaege missbraucht, fuer die der Bund zustaendig ist. Aehnliche versicherungsfremde oder kostentraechtige Leistungen liessen sich auch im Bereich der Arbeitslosenversicherung einsparen. Durch die Einfuehrung einer staatlich finanzierten Grundsicherung, des "Buergergeldes", sollte jeder einzelne private Selbstvorsorge leisten, Arbeitgeber- und Bundesbeitraege entfielen dadurch,- Armut im Alter waere somit ein persoenliches Problem. Eine derartige Sozialplanung entfernt sich immer mehr von der Lebenswirklichkeit. Dagegen ist eine solidarische Weiterentwicklung des Sozialstaates durchaus moeglich, z. B. durch Abbau von Privilegien. Ansatzmoeglichkeiten bieten sich bei Sonderverguenstigungen von Beamten, Landwirten und knappschaftlichen Rentenversicherungen. Freie Wohlfahrtspflege muss die wesentliche Bedeutung des Sozial-, nicht nur des Wirtschaftsstandortes verdeutlichen. (DJI/Le). |
| Erfasst von | Deutsches Jugendinstitut, München |
| Update | 1998_(CD) |
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