Literaturnachweis - Detailanzeige
Institution | Deutscher Paritaetischer Wohlfahrtsverband |
---|---|
Titel | Ansatzpunkte fuer eine bedarfsgerechte Politik gegen Armut und Unterversorgung. Denkschrift des Paritaetischen Wohlfahrtsverbandes zum Umbau des Sozialstaates. |
Quelle | In: Blätter der Wohlfahrtspflege, 142 (1995) 6, S. 133-146 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 0340-8574 |
Schlagwörter | Frau; Familienpolitik; Sozialhilfe; Wohnung; Armut; Sozialpolitik; Finanzierung; Arbeitslosigkeit; Arbeitsmarktpolitik; Behindertenhilfe; Alter; Denkschrift; Reform |
Abstract | Eine zunehmende Kritik an praktizierten Massnahmen gegen Armut und Arbeitslosigkeit, die nur einen weiteren Abbau der sozialen Sicherung der sozial Schwaechsten, ohne -ausser momentaner Deckung der Finanzlasten- einen positiven Effekt bewirkt haben, machen die Notwendigkeit eines totalen Umbaus des Sozialstaats deutlich, dessen Forderung sich auch der Paritaetische Wohlfahrtsverband anschliesst. Die umfassende Auflistung denkbarer Ansatzpunkte orientiert sich am Ziel einer zuverlaessigen Verhinderung von Armut, um weitere Spaltungstendenzen rechtzeitig zu vermeiden. Im Bereich der Arbeitsmarktpolitik haben ineffiziente Massnahmen mit ueberwiegend quantitativen Reaktionen die strukturellen Aspekte zu wenig beachtet und folglich nur zu einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit gefuehrt. Die noetige Reform des Arbeitsfoerderungsgesetzes verlangt nach einer Aenderung des Gesetzes, der Finanzierung und einer Umstrukturierung der ueberholten Form von Arbeitsverwaltung. Massnahmen und Hilfen sind gezielt fuer einzelne Problemgruppen einzurichten, so fuer Jugendliche im Rahmen qualifizierter Berufsausbildung, Hilfen beim Uebergang Schule-Beruf, bei Arbeitslosigkeit und bei Frauen, deren Zugang zum Arbeitsmarkt bereits durch fehlende Qualifizierung erschwert wird. Die momentane soziale Arbeitsmarktpolitik darf sich generell nicht an steigender Produktivitaet bei zunehmender Arbeitslosigkeit orientieren, sondern an einer gerechteren Verteilung von Arbeit und dem Ausbau eines oeffentlich gefoerderten Arbeitsmarkts. Eine staerkere Verbindung zwischen offensiver Wirtschaftsstruktur-, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik ermoeglicht gezieltere, rechtzeitige Massnahmen in den Problembereichen. Weitere Ansatzpunkte sind sowohl fuer eine bedarfsgerechte Wohnungs-, eine dringend erforderliche Familienpolitik, als auch eine Politik zur Verbesserung der Lebenslagen von Frauen, Muettern und Alleinerziehenden gegeben. Dazu verlangt die Situation chronisch Kranker und Behinderter, der zunehmend mehr alten Menschen, der MigrantInnen dringend nach einer bedarfsgerechten Sozialpolitik. Sozialhilfe soll nicht nur materielle Sicherungsfunktionen uebernehmen, sondern Hilfe zum Lebensunterhalt im Sinne "bedarfsorientierer Grundsicherung" werden. (DJI/Le). |
Erfasst von | Deutsches Jugendinstitut, München |
Update | 1998_(CD) |