Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/inn/en | Wingender, Jost; Flemming, Hans-Curt |
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Titel | Was Biofilme zusammenhält. Proteine, Polysaccharide.... |
Quelle | In: Chemie in unserer Zeit, 36 (2002) 1, S. 30-42 |
Beigaben | Tabellen |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 0009-2851 |
Schlagwörter | Sachinformation; Bakteriologie; Biochemie; Chemie; Lebensraum; Naturwissenschaften; Ökologie; Bedeutung; Funktion (Struktur) |
Abstract | Extrazelluläre polymere Substanzen (EPS) sind Biopolymere mikrobieller Herkunft und bestehen hauptsächlich aus Polysacchariden, Proteinen, Lipiden und Nucleinsäuren. Die EPS sind für die Adhäsion von Mikroorganismen an Oberflächen verantwortlich und sie bilden eine Hydrogelmatrix für Biofilme und andere mikrobielle Aggregate. Diese Matrix kann als "Haus" der Biofilm-bewohnenden Mikroorganismen angesehen werden, in dem sie langfristig stabile Gemeinschaften ("Mikrokonsortien") aufbauen können, die in der Lage sind, auch schwer abbaubare Stoffe zu nutzen. Die Matrix hält Wasser zurück und verhindert das Austrocknen von Biofilmen. Zusammenhalt und Haftung an Oberflächen wird durch ein Netzwerk fluktuierender Haftpunkte bewirkt, das aufgrund äußeren Drucks vom gelförmigen in hochviskosen Zustand übergehen kann. Durch ihre Sorptionseigenschaften führt sie zu einer Anreicherung von Nährstoffen und ist daher ein Teil der Überlebensstrategie von Biofilmorganismen in oligotropher Umgebung. Die Matrix erleichtert auch den Gen-Austausch und Regulationsprozesse durch Signalmoleküle. Sie erlaubt die optimale Nutzung extrazellulärer Enzyme, weil sie verhindert, dass diese fortgeschwemmt werden, und sie ist damit von entscheidender Bedeutung für den Abbau von Partikeln und Feststoffen. Verwertbare Zellbestandteile lysierter Organismen werden zurückgehalten, so dass Biofilme als Naturbeispiel für nachhaltige Bewirtschaftung von Nährstoffen angesehen werden können. Einige EPS werden biotechnologisch genutzt, z. B. als Nahrungsmittelzusätze, als Hilfsstoffe für Bohrspülflüssigkeiten oder als Biotenside. (Orig.). |
Erfasst von | Landesinstitut für Schule, Soest |
Update | 2003_(CD) |