Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Mertens, Mathias |
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Titel | Computerspiele sind nicht interaktiv. Gefälligkeitsübersetzung: Computer games are not interactive. |
Quelle | Aus: Interaktivität. Ein transdisziplinärer Schlüsselbegriff. Frankfurt, Main: Campus Verl. (2004) S. 272-288 |
Reihe | Interaktiva - Schriftenreihe des Zentrums für Medien und Interaktivität (ZMI), Gießen |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
ISBN | 3-593-37603-2 |
Schlagwörter | Pädagogik; Kreativität; Personal Computer; Kind; Spiel; Computer; Interaktive Medien; Elektronik; Freizeit; Jugendlicher |
Abstract | Die These, Computerspiele seien nicht interaktiv, klingt zunächst paradox, werden sie doch landläufig als Paradebeispiele für Interaktivität, gar als "interaktive Kunstform" betrachtet. Nirgendwo sonst hätte man so viel Einfluss auf das Geschehen, greife mit Keyboard, Joystick und Gamepad so entscheidend in den Ablauf ein, schriebe gewissermaßen das Skript für die Story selbst, so die Einschätzung. Auch, um sich gegen kulturkritische Vorbehalte gegenüber dem Medium zur Wehr zu setzen, ist das Interaktivitätsargument nützlich, indem das Partizipatorische als eine neue Qualität beschrieben wird, die es von bloß rezeptiven Medien wie dem Buch oder dem Film abhebe. Die Interaktivität von Computerspielen in Frage zu stellen, ist für den Autor bereits Ausdruck einer eigenständigen Forschungsperspektive, die sich aus einem spezifischen Gegenstand ableitet. Die landläufige Definition von Interaktivität, die sich aus der Erfahrung mit anderen Medien ergibt, wird verabschiedet, um eine Definition des genuinen Charakters von Computerspielen zu entwickeln, "damit interaktiv nicht bloß ein anderes Wort für computerisiert ist". Die Ausführungen zeigen Folgendes: Die "Ideologie" der Interaktivität suggeriert ein freies "play" und meint, weil es sich um "Spiele" handele, müssten sie dieses "play" anbieten. Dass Computerspiele als "games" in der Interaktion mit Regeln allerdings eine ganz andere Art von Freiheit ermöglichen, wird dabei nicht erkannt. Computerspiele sind nicht interaktiv. Sie bieten nur endlos emergierende Reaktionsmuster von Spieler und Programm. (ICA2). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2006/2 |