Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/inn/en | Kröger, Christoph; Ulbrich, Laura; Ahrens-Eipper, Sabine; Nelius, Katrin |
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Titel | "Seefahrercamp" - Effektivität eines kognitiv-behavioralen Behandlungsprogramms für Kinder mit Traumafolgestörungen von 5 bis 13 Jahren. Eine Pilotstudie. |
Quelle | In: Kindheit und Entwicklung, 27 (2018) 4, S. 229-242Infoseite zur Zeitschrift
PDF als Volltext |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | online; gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 0942-5403; 2190-6246 |
DOI | 10.1026/0942-5403/a000262 |
Schlagwörter | Kognitive Verhaltenstherapie; Posttraumatisches Stresssyndrom; Elternmitwirkung; Katamnese; Psychotherapie; Programmevaluation; Gruppentherapie; Intervention |
Abstract | Ein traumafokussiertes kognitiv-behaviorales Behandlungsprogramm mit spielerischen Therapiebausteinen für Kinder mit Traumafolgestörungen und ihre Bezugspersonen wird vorgestellt ("Seefahrercamp 6-10"). Ferner werden Ergebnisse zur Wirksamkeit vorgelegt. Untersucht wurde, ob durch die Teilnahme an diesem Camp eine Verminderung der posttraumatischen und phobischen Symptomatik sowie weiterer Verhaltensauffälligkeiten erreicht werden kann. Einzeltherapie erfolgt in einem 14-tägigen Rhythmus im Wechsel mit Gruppentherapie (jeweils 15 Sitzungen à 50 bzw. 100 Minuten). Die Einzeltherapie beginnt standardisiert mit einer psychoedukativen Informationsvermittlung über Traumafolgen und deren Verarbeitung (drei Sitzungen). Anschließend folgt die Erarbeitung von Strategien zur Gefühlsregulation und Spannungsreduktion. Im ersten Drittel der Behandlung erfolgt im Einzelsetting eine Bearbeitung von Scham- und Schuldgefühlen, eine in sensu-Konfrontation und eine anschließende Umschreibung mit Hilfe bewältigender Bilder. Im Anschluss erfolgt eine in vivo-Konfrontation, je nach Art des traumatischen Ereignisses mit diversen Stimuli oder Orten. Die weiteren Einzeltherapiestunden dienen der Besprechung aktueller Probleme und der Erörterung von Schwierigkeiten und Lösungsansätzen sowie der Vertiefung der Gruppensitzungen. In einer Elterngruppe (zehn Sitzungen à 100 Minuten) werden Informationen zu Traumafolgestörungen und Kompetenzen zum alltäglichen Umgang mit der Symptomatik und zur Unterstützung der Kinder vermittelt. Daten von 47 teilnehmenden Kindern im Alter von 5 bis 13 Jahren (61.7% männlich) wurden vor und nach der Therapie sowie sechs Monate im Anschluss (39 Kinder) erhoben. Nach der Behandlung waren die selbstbeurteilten posttraumatischen, die fremdbeurteilten phobischen Symptome und die fremdbeurteilten Auffälligkeiten signifikant reduziert. Die Effektstärken fielen erwartungsgemäß moderat bzw. hoch aus; die Response-Raten für die posttraumatischen und phobischen Symptome betrugen 70.4 % bzw. 19.2 %. Alle Kinder wiesen am Behandlungsende eine Remission der posttraumatischen Symptome auf. Limitationen der Studie werdeb angesprochen (etwa Fehlen einer Kontrollgruppe; Beteiligung der Programmentwickler an der Behandlung). Es wird empfohlen, das Behandlungsprogramm künftig in randomisiert-kontrollierten Studien zu untersuchen. Mit der Online-Version des Beitrags werden vier elektronische Supplemente zur Verfügung gestellt. (ZPID). |
Erfasst von | Leibniz-Institut für Psychologie, Trier |
Update | 2019/1 |