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Der Artikel befasst sich mit dem Erwerb der Nachbarsprachen Polnisch und Deutsch in Deutschland und Polen, einem auf traurige Weise unausgewogenen Verhältnis. Das besondere Augenmerk liegt auf der Stellung des Polnischen in Deutschland. Hier ist Polnisch einerseits eine der weniger gelernten Schulfremdsprachen, zum anderen die Herkunftssprache der polnischen Diaspora, einer auf unterschiedliche Einwanderungsbewegungen zurückgehenden Minderheit. Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs ist die Rolle des Polnischen in Deutschland (und umgekehrt) Gegenstand von bilateralen Verhandlungen auf Regierungsebenen gewesen; der Runde Tisch von 2011 machte deutlich, dass das polnische Interesse in erster Linie auf Polnisch als Herkunftssprache gerichtet ist. Auf diese Weise wird das Thema Polnisch in Deutschland zu einem Anliegen des Auslandspolentums, das eigentliche Problem aber wird in wohlwollende Worte eingehüllt und bleibt bestehen: Nur etwa ein Promille der deutschen Schüler und Schülerinnen lernt Polnisch, womit Polnisch weit hinter Französisch, Latein, Griechisch, Spanisch, Italienisch, Russisch und Türkisch, aber auch hinter Niederländisch und Dänisch zurückbleibt. Die aufgrund der historischen Ereignisse immer noch schwierige deutsch-polnische Freundschaft wäre die Gründung einer Institution in Polen mit dem Auftrag, sich nach Art eines Kulturinstituts um Polnisch weltweit und auch besonders innerhalb der EU zu kümmern. Leider besteht eine solche Institution bisher nicht; eine nachhaltige polnische Sprachpolitik ist bedauerlicherweise nicht gegeben. (Verlag, adapt).
Erfasst von
Informationszentrum für Fremdsprachenforschung, Marburg
Update
2022/2
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Standortunabhängige Dienste
2193-049X
Telus, Magdalena: Polnische auswärtige Sprachpolitik und die Stellung des Polnischen in Deutschland. 2013.
3205185
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