Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Oevermann, Ulrich |
---|---|
Titel | Wissen, Glauben, Überzeugung. Ein Vorschlag zu einer Theorie des Wissens aus krisentheoretischer Perspektive. Gefälligkeitsübersetzung: Knowledge, faith, conviction. A proposal regarding a theory of knowledge from the perspective of crisis theory. |
Quelle | Aus: Neue Perspektiven der Wissenssoziologie. Konstanz: UVK Verl.-Ges. (2006) S. 79-118 |
Reihe | Erfahrung - Wissen - Imagination. Schriften zur Wissenssoziologie. 8 |
Sprache | deutsch |
Dokumenttyp | gedruckt; Sammelwerksbeitrag |
ISSN | 1619-9464 |
ISBN | 3-89669-697-1 |
Schlagwörter | Wissen; Erfahrung; Hermeneutik; Begriff; Begriffsbildung; Kognition; Wissenssoziologie; Glaube; Krise; Pragmatismus; Peirce, Charles Sanders |
Abstract | Der Autor präsentiert die von ihm entwickelte "objektive Hermeneutik" als strukturtheoretische Alternative zur "Neuen Wissenssoziologie" Luckmann/ Bergers. Dazu wird auf ein "krisentheoretische Grundverhältnis" zurückgegriffen, das aus der epistemischen Grundform der Prädikation "X ist ein P" und im Rekurs auf die Behandlung der Prädikation im Pragmatismus von Peirce genauer bestimmt wird. Darin erscheint das deiktisch bezeichnete X zugleich in der grammatischen Stellung als Subjekt einer einfachen Proposition, als der unbestimmte, zu bestimmende Gegenstand, der allein dadurch gegeben ist, dass ein Etwas, ein Es, in den Aufmerksamkeitsfocus einer konkreten Lebenspraxis tritt. Die Termini "Gegenstand", "Etwas" oder "Es" bzw. "Dies da" sind selbst keine Prädikate, sondern werden als Abstraktoren bezeichnet. Bei der einfachen Prädikation handelt es um zwei aufeinander nicht rückführbare epistemische Realitäten: Zum einen das unbestimmte X des unmittelbar gegebenen Wahrnehmungsfeldes und zum anderen die Realität des sprachlich kodierten Begriffsallgemeinen. Der Aufteilung in diese beiden aufeinander nicht rückführbaren, asymmetrisch zueinander stehenden Realitäten entspricht die kategoriale Differenz von Wirklichkeit und Möglichkeit, die in den Erfahrungswissenschaften von der sinnstrukturierten Welt im Unterschied zu den Naturwissenschaften den Gegenstandsbereich der Forschung selbst schon kennzeichnet. Unter dem Gesichtspunkt einer "Praxis der Krisenbewältigung" bilden die drei Komponenten Wissen, Überzeugungen und Glaube eine unauflösliche dynamische Einheit. Das ist die wichtigste Implikation des vom Autor vorgeschlagenen wissenstheoretischen Ansatzes. (ICA2). |
Erfasst von | GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim |
Update | 2006/5 |