Literaturnachweis - Detailanzeige
Autor/in | Bohnsack, Ralf |
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Titel | Qualitative Methoden der Bildinterpretation. |
Quelle | In: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 6 (2003) 2, S. 239-256Infoseite zur Zeitschrift
PDF als Volltext |
Beigaben | Literaturangaben 57 |
Sprache | deutsch; deutsche Zusammenfassung; englische Zusammenfassung |
Dokumenttyp | online; gedruckt; Zeitschriftenaufsatz |
ISSN | 1434-663X; 1862-5215 |
DOI | 10.1007/s11618-003-0025-2 |
Schlagwörter | Erziehungswissenschaft; Methodologie; Qualitative Forschung; Sozialforschung; Semiotik; Bild; Ikonografie; Interpretation; Theorie; Verständigung |
Abstract | Die erheblichen Fortschritte der qualitativen Methoden in den vergangenen zwanzig Jahren sind eng mit dem "linguistic turn" verbunden. Dessen Konsequenzen ebenso wie die für die empirische Sozialforschung ganz allgemein gültige Prämisse, dass Protokollsätze, also Texte, die nicht mehr hintergehbaren Grunddaten der ( sozial?)wissenschaftlichen Analyse darstellen, haben zu einer Dominanz textinterpretativer Verfahren und zu einer "Textfixierung" qualitativer Methodologien geführt. Insbesondere - und dies ist gerade für die Erziehungswissenschaft besonders folgenschwer - wurde in der qualitativen Forschung nicht unterschieden zwischen einer ( textförmigen) Verständigung über das Bild und einer (textunabhängigen) Verständigung durch das Bild, d.h. im Medium des Bildes. Den methodischen Zugang zur letzteren Ebene, derjenigen einer vorbegrifflichen oder "atheoretischen" Verständigung im Medium des Bildes, haben in den 1920er-Jahren bereits Erwin Panofsky mit seiner Ikonologie und sein Zeitgenosse Karl Mannheim mit der dokumentarischen Methode eröffnet. Zwischen diesen Methodologien und denjenigen der Semiotik zeigen sich wesentliche Korrespondenzen. Aus der Einsicht, dass die Ikonizität in ihrer Eigenlogik der Sprache nicht in adäquater Weise zugänglich ist, lässt sich mit Bezug auf die genannten Autoren sowie u.a. Barthes, Foucault und Imdahl die methodologische Konsequenz ziehen, dass wir unsere Konnotationen, unser sprachvermitteltes ikonographisches Vorwissen, soweit wie möglich ' einklammern', also suspendieren müssen, wenn wir der Eigenart des Bildes gerecht werden wollen. Dabei führt der methodische Weg zur Rekonstruktion der Eigensinnigkeit des Bildes über dessen Formalstruktur - insbesondere über die planimetrische Struktur. (DIPF/Orig.) |
Erfasst von | DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Frankfurt am Main |
Update | 2004_(CD) |