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Autor/inButterwegge, Christoph
TitelDie zerrissene Republik als Rahmenbedingung der Radikalisierung junger Menschen.
QuelleIn: Jugendhilfe, 60 (2022) 6, S. 458-463Infoseite zur ZeitschriftVerfügbarkeit 
Sprachedeutsch
Dokumenttypgedruckt; Zeitschriftenaufsatz
ISSN0022-5940
SchlagwörterGesellschaft; Extremismus; Politik; Rahmenbedingung; Jugendlicher
AbstractBeschränkt sich die Analyse nicht auf persönliche Lebensbedingungen, familiäre Entwicklungsdeterminanten sowie den Einfluss der jeweiligen Peergroup, hängt die Radikalisierung junger Menschen auch mit ökonomischen Krisen, gesellschaftlichen Umbrüchen und Entdemokratisierungstendenzen, d.h. genauer: mit der Art und Weise zusammen, wie solche Prozesse von ihnen verarbeitet werden. Bedingt durch die seit geraumer Zeit wachsende Ungleichheit, schwindet der gesellchaftliche Zusammenhalt, was mittlerweile als Kardinalproblem der Bundesrepublik gelten muss. Wenn eine wohlhabende Gesellschaft wie Deutschland über längere Zeit auseinanderdriftet und soziale Erosionstendenzen zunehmen, weil sich die Kluft zwischen Arm und Reich vertieft, reagieren vor allem junge Männer in prekären Lebensverhältnissen auf die geringere Kohäsion teilweise mit einer Abkehr von den herrschenden Normen, dem parlamentarischen Repräsentativsystem und seinem demokratischen Grundkonsens. Geschehnisse wie die Banken -, Finanz- und Weltwirtschaftskrise 2007/08 ff., die europäische Währungskrise 2010 ff., die als "Flüchtlingskrise" etikettierte Migration nach Deutschland 2015/16, die Covid-19-Pandemie 2020/21 mit anschließender Rezession und schon beginnender Inflation, der Ukrainekrieg und die gegenwärtige Energie(preis)krise bilden sozial e Zeitbomben, die eine politisch-ideologische Radikalisierung auslösen können.
Erfasst vonComenius-Institut, Münster
Update2023/1
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