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Autor/inWagner, Manfred
TitelStoppt das Kulturgeschwätz!
Über Kunst, Kultur und Qualität.
QuelleIn: Forschung & Lehre, 7 (2000) 12, S. 620-622Infoseite zur ZeitschriftVerfügbarkeit 
BeigabenAbbildungen 2
Sprachedeutsch
Dokumenttypgedruckt; Zeitschriftenaufsatz
ISSN0945-5604
SchlagwörterBildungsinhalt; Kultur; Gesellschaft; Begriff; Kreativität; Bildungspolitik; Schulbildung; Kunst; Ästhetische Bildung; Wertbewusstsein; Wertevermittlung; Schlüsselqualifikation; Kulturelle Bildung; Theorie; Deutschland; Österreich
AbstractMit dem Wort "Kultur" ist man heute schnell bei der Hand, "Kunst" dagegen wird eher vermieden. Es scheint, daß die Verneinung des Wortes "Kunst" mit dem Sich-nicht-festlegen- Wollen auf Qualität zusammenhängt, ein Argument, das in vielen Lebensbereichen zwar als Werbeträger erfolgreich vorgeführt wird, aber ausgerechnet in der Ästhetik manchen als zu abgehoben erscheint. Schwierig wird es, wenn die Politik mit ihrer massenmedial verkündeten Unbekümmertheit den Kulturbegriff beliebig verwendet, ihn je nachdem wer gemeint ist, pejorativ oder affirmativ gebraucht, ihn einmal auf Minderheiten beschränkt oder wie jüngst (Leitkultur!) enthusiasmiert. In diesem Zusammenhang zeigt sich, daß diese politische Beliebigkeit der Beliebigkeit von Bildungspolitik in nichts nachsteht und inzwischen längst auch auf die Bildungssituationen übergegriffen hat. An ihnen, vor allem im schulischen Kontext, wird deutlich, daß die beliebige Ersetzbarkeit von Kunst durch die Chiffre Kultur soweit Wirkung zeitigt, daß von ästhetischer Bildung (die ja ohne Kunst in allen Medien gar nicht leistbar ist) grosso modo nicht mehr die Rede sein kann. Mit dieser Vermischung aber ist nicht nur die Dimension der Kunst verlorengegangen, sondern die Reduktion eines Kulturbegriffs auf zu erlernende Techniken und Fertigkeiten, die dem Bürger ein Überleben und den Selbsterhalt in einer kapitalistisch gesteuerten Gesellschaft ermöglichen. Wenn aber bestimmte Grundlagen der Kunst im Bildungssystem soweit verdrängt werden, daß die einzige ästhetische Bildung nur dem Marktangebot der elektronischen Massenmedien entnommen werden kann, stellt sich die Frage, ob nicht substantielle Verluste des spezifisch Menschlichen drohen. Wie soll sich denn in einer polykulturellen Gemeinschaft mit ihren völlig verschiedenen und einander teilweise diametral widersprechenden Kulturtechniken gemeinsame Werthaltungen herausbilden, wenn es keine Instanz gibt, an der Wertkategorien im Modell und am Beispiel abgebildet werden können? Der Umgang mit Kunst ist so wichtig, weil er an keine ökonomischen Vor- oder Nachteile geknüpft ist, nicht geschlechtsspezifisch agiert, ja nicht einmal schichtenspezifisch, sich somit an alle wendet, die bereit sind, am Modell Kunst lernhaft zu partizipieren. (HoF/Text auszugsweise übernommen).
Erfasst vonInstitut für Hochschulforschung (HoF) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Update2002_(CD)
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